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der kriegführenden Parteien in der "Schlacht im Atlantik"
Das Boot "U-96"
Das dargestellte Boot "U-96" existierte wirklich und ist wohl eines der
berühmtesten U-Boote in der Seekriegsgeschichte. Auf ihm war Lothar-Günther
Buchheim auf einer Patrouille als Kriegsberichterstatter an Bord; seine Erinnerungen an die
Ereignisse auf dieser Fahrt führten schließlich zu dem
meistverkauften Roman über den U-Boot Krieg überhaupt.
U-96 war ein Boot vom Typ VIIc - dieser trug die Hauptlast der deutschen Anstrengungen
im Seekrieg.
Es wurde am 16. September 1939 in der Germaniawerft Kiel zu Wasser gelassen.
Nachdem es am 14. September 1940 in Einsatz gestellt war der erste Kommandant Heinrich
Lehmann-Willenbrock, unter dem Buchheim auch die Fahrt mitmachte.
Einsätze:
Erfolge:
- U-96 versenkte insgesamt 28 Schiffe mit insgesamt 190.094 BRT und
beschädigte 4 Schiffe
mit insgesamt 33.043 BRT
- U-96 wurde schließlich am 30. März 1945 in Wilhelmshaven bei einem alliierten
Bombenangriff versenkt.
zusätzliche Informationen:
Die im Film dargestellte Begegnung der beiden U -Boote U-96 und U-572
geschah vermutlich im November 1941.
U-572 ging einige Tage später auf Fahrt, nämlich am 29.11.1941.
Der Typ VIIc
Der Typ VIIc ist eine verbesserte Version des Vorgängers Typ VIIb.
Sie waren etwas größer und schwerer, ihre Bewaffnung umfaßte 4 vordere und
ein hinteres Torpedorohr. Sein Einsatzgebiet waren hauptsächlich der Nord- und
Mittelatlantik.
Technische Daten:
Verdrängung: | 769t (at) 871 (gt) 1070 (gesamt) |
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Länge: | 67,10 m (g) 50,50 m (dk) |
Breite: | 06,20 m (g) 04,70 m (dk) |
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Tiefgang: | 04,74 m |
Höhe: | 09,60 m |
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Leistung: | 3200 ps (at) 750 ps (gt) |
Geschwindigkeit: | 17,7 kn (at) 07,6 kn (gt) |
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Reichweite: | 8500 sm /10 kn (at) 80 sm /4 kn (gt) |
Torpedos: | 14 (4 vordere /1 hinteres Torpedorohr) |
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Minen: | 26 TMA |
Deckgeschütz: | 88 mm /L45 220 Schüß |
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Besatzung: | 44-52 Mann |
Max Tiefe: | ca. 220 m (bis max. 90m Werftgarantie) |
gt = getaucht, at = aufgetaucht, dk = druckkörper, g = gesamt, ps = leistung.
Besatzung:
- Kommandant
- Leitender Ingenieur (LI)
- Wachoffizier (WO)
- Obersteuermann
- Obermaschinist
- Bootsmann
- Seemännisches Personal
- Technisches Personal
- Zentrale-Personal
- Funk-Personal
- Torpedo-Personal
- Artilleriemechaniker-Personal
- Koch, 'Smutje'
Zusätzliche Besatzung:
- Bordarzt, Sanitätsmaat
- Flak Personal
- Kriegsberichterstatter
- Meteorologe
- B-Dienst (Abhördienst)
Gäste:
- Gefangene
- Evakuiertes Personal
- Aufgefischte Piloten
- Gerettete U-Boot-Besatzungen
- Gerettete Schiffsbesatzungen
- Agenten
- Spezialisten
Essen an Bord (ungefähre Menge eines neueren Modells):
- 224 kg Fleisch und gekochtes Fleisch
- 108 kg Würstchen
- 2178 kg konserviertes Fleisch
- 151 kg konservierter Fisch
- 1748 kg Kartoffeln
- 180 kg getrocknete Kartoffeln
- 1553 kg Gemüse
- 555 kg Brotteig
- 932 kg konserviertes Brot
- 210 kg Reis und Nudeln
- 270 kg frische Eier
- 415 kg frische Zitronen
- 1071 kg Früchte
- 250 kg Butter und Magarine
- 277 kg Suppenzutaten
- 185 kg Marmelade und Honig
- 140 kg frischer und konservierter Käse
- 783 l Milch
- 200 l Fruchtsaft
- 70 l Kaffee
- 93 l andere Getränke
- 200 kg Zucker
- 60 kg Salz
- 49 kg Schokolade
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Die Menüs waren so zusammengestellt, daß sie zugleich nahrhaft und gesund
waren. Das Frühstück bestand in der Regel aus Kaffee, Buttermilchsuppe, Kekse,
Schwarzbrot mit Butter oder Honig und Eiern. Zu Mittag gab es Suppe, Kartoffeln, gekochtes
Fleisch mit Gemüse und Früchte. Das Abendessen beinhaltete Wurst oder
Konservenfisch, Käse, Brot, Kaffe, Tee oder Schokolade.
Aufgrund des geringen Platzangebotes, erwies sich die Lagerung als sehr schwierig. Schinken,
Würstchen und anderes konserviertes Fleisch wurde zwischen den vorderen Torpedorohren
und an der Decke des Kontrollraumes aufbewahrt. Dort, außerhalb benötigten
Raumes, konnten Dinge gelagert werden, welche langsamer verbraucht wurden.
Das Brot wurde im vorderen Torpedoraum und beim Elektrogenerator gelagert. Weil es dort im
Weg war, wurde es sehr schnell verbraucht. In den Mannschaftsräumen wurde frisches
Fleisch und andere Frischerzeugnisse aufbewahrt. Allerdings meist nur wenige Tage, da sie
dann schon verbraucht waren. Dann konnte ein guter Koch in Gold aufgewogen werden.
Später im Krieg machte das Hinzufügen von Bratlingspulver das Essen
geschmacksvoller. Bei späteren U-Boot-Modellen war ein Kühlschrank und eine
Speisekammer integriert. U-Boot-Mannschaften handelten oft mit Fischern für frischen
Fisch.
Drei Regeln zum Haushalten mit Nahrungsmitteln an Bord:
Es ist so zu lagern,
daß es bei einem Angriff nicht verloren geht
daß es beim Verbrauchen das Gleichgewicht des Bootes nicht stört
daß es keine Instrumente stört oder verstellt
Deutsche Technik
Torpedos
Zu Beginn des Krieges benutzte die deutsche Kriegsmarine Torpedos mit
Magnetabstandszündung. Einige Meter unter Wasser laufend, sollte er unterhalb des Kiels
durch Ansprechen auf das Magnetfeld des Schiffes explodieren. Da jedoch die Tiefensteuerung
sowie der Magnetzünder versagten kam es zu hohen Versagerquoten. Dies war so schlimm,
daß viele U-Boot Fahrer schon Verrat witterten. Ein weiterer Grund für die
häufigen Torpedoversager war auch darauf zurückzuführen, daß britische
Wissenschaftler Gegenmaßnahmen entwickelten, die auch schnell eingeführt wurden.
Ein dringender Grund dafür war die, im Gegensatz zur Torpedovariante, zuverlässig
und effektiv arbeitende Magnetmine.
Flugzeuge und U-Boote verminten damit wichtige britische Schiffahrtswege wie z. B. die
Themse-Mündung. Diese Waffe fügte der britischen Handelsschiffahrt hohe Verluste
zu, bis es gelang, eine dieser Minen intakt zu bergen und zu untersuchen. Das daraufhin
entwickelte Entmagnetisierungsverfahren (Entgaussen) funktionierte folgendermaßen: Ein
Kabel wurde um das gesamte Schiff gezogen und eine Spannung angelegt.
Das Verfahren war so effektiv, daß die Magnetminengefahr (und somit die der
Magnettorpedos) fast vollständig gebannt werden konnte. Daher wurden schließlich
wieder Torpedos mit normaler Aufschlagzündung eingeführt.
Die hauptsächlich eingesetzten Typen waren der G 7a und der G7e.
Datenblatt (geschätzt):
G 7a
Antrieb: dampfgetrieben
Geschwindigkeit: 30 kn
Reichweite: ca. 12.500 m
G 7e
Antrieb: elektrisch
Geschwindigkeit: 30 kn
Reichweite: ca. 5000 m
Einen technischen Fortschritt stellte der akustische Torpedo ("Zaunkönig")
oder der lageunabhängige Torpedo (LUT) dar, der die See in weiten Schleifen
durchfuhr.
Allerdings versuchte man den "Zaunkönig" dadurch unschädlich zu machen,
indem man Schiffe mit nachgeschleppten Geräuschbojen austattete, die ihn auf sich
ziehen sollten.
Deutsche Flugzeuge
FW-200 Condor
Die FW-200 Condor war ein viermotoriger Langstreckenaufkärer bzw Bomber. Seine hohe
Ausdauer erlaubten es ihr, eines großes Gebiet zu überwachen und feindliche
Geleitzüge aufzuspüren. Danach konnte der Kampfverband die gemeldeten Schiffe
angreifen und vernichten.
Abmessungen: |
Länge: | 32,84 m |
Spannweite: | 23,46 m |
Höhe: | 6,3 m |
Antrieb: | vier BMW-Bramo Fafnir 323R-2 9-Zylinder radial mit ca. 1000
PS |
Gipfelhöhe: | 5800 m |
Geschwindigkeit: | 306 km/h |
Reichweite: | 3.556 km |
Bewaffnung: | bis zu 2100 kg Bomben, verschiedene
Flugabwehrbewaffnung |
Alliierte Technik
Die Gegner
Die Geleitfahrzeuge hatten die Aufgabe, den Konvoi vor feindlichen Streitkräften zu
schützen. Da die Gefahr durch deutsche Überwasserschiffe im Atlantik eher gering
war (siehe Anmerkungen 1), galt es hauptsächlich die feindlichen U-Boote abzuwehren.
Dies stellte am Anfang des Krieges vor allem für Großbritannien, das auf
Einfuhren (Nahrungsmittel, Rohstoffe, Waffen, Flugzeuge) dringend angewiesen war ein
großes Problem dar, da seine Seestreitkräfte alle Besitzungen auf der ganzen Welt
schützen mußte. Das Eskortenproblem wurde schließlich so problematisch,
daß Großbritannien sich 50 alte Zerstörer der amerikanischen Marine leihen
mußte (Lend-Lease).
Die Gefahr aus der Luft war dagegen für die dt. U-Boote genauso, wenn nicht sogar noch
präsenter als für die alliierten Geleitzüge. Zwar besaß die Luftwaffe
mit der FW200 Condor einen exzellenten Langstreckenaufklärer / Bomber, jedoch konnten
diese nur von Landstützpunkten in Kontinentaleuropa aus operieren und hatten somit
einen exakt beschränkten Einsatzradius.Die Briten versuchten diesem gefürchteten
Gegner (Winston Churchill nannte es "Die Geißel des Atlantiks") durch
verstärkte Flugabwehrbewaffnung und vor allem Jagdflugzeugen Herr zu werden. So wurden
als Notlösung Jagdflugzeuge wie die Hurricane per Katapult von den Frachtern aus
gestartet; nach dem Einsatz sollten sie dann neben ihrem Mutterschiff wassern. Eine etwas
elegantere Lösung stellten die sogenannten Eskortträger dar. Dies waren zu
behelfsmäßigen Flugzeugträgern umgebaute Frachter, die mit einer bestimmten
Anzahl von Jägern bestückt wurden und mit den anderen Transportschiffen im Verband
fuhren.
Da die Luftwaffe weder über einen echten Langstreckenjäger noch überhaupt
genügend Jagdmaschinen für den Handelskrieg (also Seekrieg) abzweigen konnte,
stellten diese zumindest für die als Aufklärer einzeln fliegenden FW-200 eine
ernsthafte Bedrohung dar. (siehe Anmerkungen 2)
Andererseits wurden von der britischen Admiralität gerade für den Schutz wichtiger
Geleitzüge, die lebenswichtige Güter über die Nordroute zu der Sowjetunion
beförderten, nur veraltete Hurricanes aus der Vorkriegsproduktion verwendet. Der
Befehlshaber der Home Fleet (Admiral Tovey) meinte dazu, daß man so die modernsten
Jagdflugzeuge ihres Landes von den schlechtesten verfügbaren schützen ließ.
Die Nordroute, die über das Nordkap nach Archangelsk führte, wurde von deutschen
Bombern kontrolliert, die von ihren Stützpunkten im besetzten Norwegen aus operierten.
Die Verluste, die durch sie verursacht wurden, brachten die allierten Seeleute dazu diesen
Seeweg als "Todesroute" zu fürchten.
Bei den deutschen und italienischen U-Boot Fahrern war dagegen die Sunderland sehr
gefürchtet. Dieses ausdauernde Flugzeug konnte die U-Boote (unter anderem mit Bordradar)
aufklären, melden und mit ihren Wasserbomben direkt angreifen.
Selbst wenn sie das U-Boot nicht direkt beschädigten, so war jedoch der britischen
Seekriegsleitung der ungefähre Standort klar und das unter Wasser gedrückte U-Boot
konnte seinen Auftrag, das Aufspüren und Vernichten feindlicher Handels-, Fracht- und
Kriegsschiffe nicht mehr erfüllen.
Anmerkungen:
1
Da die Seemacht Großbritannien über eine erdrückende Anzahl von
Kriegsschiffen jeder Art verfügte, war die Handlungsfähigkeit der deutschen
Überwasserstreitkräfte stark eingeschränkt. Es war praktisch unmöglich
schwere Kriegsschiffe zur Vernichtung feindlicher Geleitzüge einzusetzen, da sie
wahrscheinlich schon früh durch alliierte Flugzeuge aufgeklärt worden wären
und somit die gesamte Home Fleet und andere schwere Einheiten auf dem Hals gehabt
hätten. Exemplarisch steht hierfür das Schicksal der Bismarck. Dieses
Schlachtschiff konnte es zwar mit jedem anderen aufnehmen, war jedoch einzeln operierend und
ohne Jagdschutz darauf angewiesen, britischen Kriegsschiffen, die zusammen und im Verband
mit Flugzeugträgern operierten, auszuweichen.
So lagen schwere deutsche Kriegsschiffe z.B. wie die Scharnhorst monatelang in Brest vor
Anker, da sie so zumindest als "Fleet in Being" britische Seestreitkräfte
banden.
2
Der deutschen Kriegsmarine verfügte den gesamten Krieg lang nicht über einen
einzigen Flugzeugträger und konnte somit ihre schweren Überwassereinheiten nicht
vor feindlichen Bombern bewahren. Die "Graf Zeppelin" sollte zwar der erste
Träger werden, jedoch wurde dieses Schiff nie vollständig
fertiggestellt.
Alliierte Kriegsschiffe
Schaluppe
Schaluppen waren relativ langsame aber auf U-Boot Abwehr spezialisierte Schiffe.
Die berühmteste Klasse von ihnen war die "Black Swan".
Länge: | 91 m |
Verdrängung: | 1200 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 19 kn |
Bewaffnung: | 6 Wabo-Werfer (110 Wasserbomben) 1 Hedgehog-Werfer (5
Salven) |
Zerstörer
Die ältesten eingesetzten Zerstörer waren die im Rahmen des Lend-Lease an die
Royal Navy verkauften. Diese wurden zwar für die Konvoisicherungen dringend
benötigt, stellten aber nur eine Übergangslösung dar.
H-Klasse
Zerstörer wurden in den Klassen A-I gebaut, wobei die Klasse H die erfolgreichste war.
Länge: | 102 m |
Verdrängung: | 1400 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 36 kn |
Bewaffnung: | 3 Wabo-Werfer (70 Wasserbomben) 1 Hedgehog-Werfer (5
Salven) |
Hunt-Klasse
Diese kleinen Schiffe wurden hauptsächlich zur Flugabwehr, im Küstenvorfeld oder im
Mittelmeer eingesetzt.
Länge: | 85 m |
Verdrängung: | 950 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 29 kn |
Bewaffnung: | 2 Wabo-Werfer (70 Wasserbomben) 1 Hedgehog-Werfer (5
Salven) |
Tribal-Klasse
Die große Tribal-Klasse war vor allem durch ihre hohe Geschwindigkeit und schweren
Bewaffnung eher für Flottenoperationen geeignet.
Länge: | 114 m |
Verdrängung: | 1700 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 36 kn |
Bewaffnung: | vier x 12cm Zwilllingsgeschütz |
| Vier Torpedorohre |
| 2 Wabo-Werfer (70 Wasserbomben) |
| 1 Hedgehog-Werfer (5 Salven) |
Korvette
Korvetten wurden zu Beginn des Krieges in großer Zahl gebaut und stellten gute
Geleitfahrzeuge dar.
Länge: | 62 m |
Verdrängung: | 860 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 16 kn |
Bewaffnung: | 6 Wabo-Werfer (72 Wasserbomben) 1 Hedgehog-Werfer (5
Salven) |
Fregatte Captain-Class
Fregatten der Captain-Klasse waren durch ihre Bewaffnung und Austattung an
Ortungsapparaten bestens für den U-Boot Krieg gerüstet.
Länge: | 93 m |
Verdrängung: | 1300 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 23 kn |
Bewaffnung:
| 10 Wabo-Werfer (160 Wasserbomben) 1
Hedgehog-Werfer (15 Salven) |
Alliierte Flugzeuge
Supermarine Spitfire /Seafire
Die Spitfire war eines der erfolgreichsten Flugzeuge des 2. WK überhaupt. In der
Luftschlacht um England verdiente sie sich ihren legendären Ruf als Retter des
Vaterlandes. Ihre größten Vorzüge waren, daß sie sehr einfach zu
fliegen und dazu noch extrem wendig war. Hier ein Zitat von Ervin Miller, damals Pilot bei
der 336. Fighter Squadron (USAAF): "Sie war ein so sanftmütiges, fast zierliches
Flugzeug, ohne die geringste Spur irgendeiner Unart, in der Luft einfach traumhaft zu
handhaben."
[video]
Die Seafire war eine trägergestützte Version der Spitfire.
Spannweite: | 11,23 m Länge: 9,12 m Höhe: 3,42 m |
Antrieb: | Rolls-Royce Merlin XII mit 1175 PS |
Höchstgeschwindigkeit: | 573km/h in 5200 m |
Gipfelhöhe: | 11300 m |
Fluggewicht: | 2865 kg |
Bewaffnung: | acht .303 Maschinengewehre |
Besatzung: | 1 Pilot |
Hawker Hurricane /Sea-Hurricane
Eingeführt 1933 war die Hurricane das erste Flugzeug in der Royal Air Force, das
über 300 mph fliegen konnte. Trotzdem war sie schon mit dem Beginn der Luftschlacht um
England den schnelleren und wendigeren [Me-109] der Luftwaffe technisch stark
unterlegen.
Ihre größte Stärke lag in ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit, die sie
selbst bei größeren Schäden noch fliegen ließen. Auch wenn als der
Star in der Luftschlacht um England im allgemeinen die Spitfire angesehen wird, so war doch
in erster Linie die Hurricane das Arbeitspferd. Man vermutet das vier von fünf
abgeschossenen Feindmaschinen auf die Rechnung von Hurricanes gingen.
Die Sea-Hurricane war eine trägergestützte Variante der Hurricane.
Länge: | 9,55 m |
Spannweite: | 12,19 m |
Antrieb: | 12-Zylinder flüssiggekühlter Rolls-Royce Merlin III mit
1030 PS |
Höchstgeschwindigkeit: | 529 km/h in 6095 m |
Gipfelhöhe: | 10851 m |
Bewaffnung: | acht .303 Maschinengewehre |
Besatzung: | 1 Pilot |
[video]
Short Sunderland
Dieses gigantisch anmutende Flugboot wurde von den deutschen U-Boot Fahrern auch
"müde Biene" genannt. Ihre Aufgaben der Konvoisicherung,
Seeraumüberwachung und U-Boot - Bekämpfung konnte sie dank ihres großen
Aktionsradius und ihrer Bewaffnung erfolgreich erfüllen. Es ist auch als Beweis ihrer
Qualität anzusehen, daß sie bis ins Jahr 1959 im Einsatz blieb.
Spannweite: | 34, 35 m Länge: 26 m Höhe: 10 m |
Antrieb: | 4 luftgekühlte Bristol-Pegasus Sternmotoren mit je 1010
PS |
Startgewicht: | 22.700 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 338 km/h in 2000 m |
Gipfelhöhe: | 5500 m |
Reichweite: | 4800 km |
Bewaffnung: | 6 Wasserbomben und versch. Bordwaffen |
Besatzung: | 13 Mann |
Gegenmaßnahmen
ASDIC
ASDIC hat seinen Namen vom Anti Submarine Detection-Investigation Committee und war die
hauptsächlich angewandte Methode, um getauchte U-Boote zu orten.
Im Prinzip war es nichts anderes als das heute auch im zivilen Bereich angewandte Sonar.
Ein Sender emittiert eine hochfrequente Schallwelle, die von einem Objekt, also z. B. von
einem getauchten U-Boot reflektiert wird. Da ja die Ausbreitungsgeschwindigkeit von
Schallwellen im Wasser bekannt ist, kann man mit der gemessenen Zeit, die die reflektierte
Welle für den Weg benötigt hat, die Entfernung Sender - Zielobjekt berechnen.
Das berühmte "Ping" entsteht bei der Berührung der Schallwellen mit dem
Druckkörper des getauchten U-Bootes.
Das ASDIC-Ortungsgerät wurde von einem speziell geschulten Besatzungsmitglied bedient,
dessen Aufgabe es war, möglichst genau die Tiefe und Position des U-Bootes zu bestimmen.
Dazu war vor allem Erfahrung sehr wichtig, da viele Faktoren die Ortungsgenauigkeit
beeinträchtigten. Dazu zählten z.B. unterschiedliche Wasserschichten (erfahrene
U-Boot Kommandanten tauchten unter diese hindurch) oder auch die Fahrtgeschwindigkeit des
Zerstörers bzw. die damit verbundenen Störgeräusche.
Natürlich war man sich deutscherseits der Effektivität dieses Systems nur zu gut
bewußt und versuchte daher Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Ein erster Versuch war
das Anbringen von Drahtgittern an den Rümpfen, um störende Interferenzen zu
erzeugen. Allerdings brachte diese Methode kaum nennenswerte Erfolge.
Wirksamer war da der sogenannte "Bold" - ein mit Kalziumkarbiden gefüllter,
durchlöcherter Zylinder. Dieser wurde bei Gefahr aus dem U-Boot ausgestoßen; das
Seewasser reagierte darauf mit den Chemikalien dergestalt, daß ein ausgedehntes
Bläschenfeld entstand. Dieses Scheinziel erlaubte es dem U-Boot mit ein wenig
Glück zu entkommen.
Wasserbomben
Wasserbomben waren die ältesten und am meisten eingesetzten Waffen gegen U-Boote.
Die ersten wirklich effektiven Wasserbomben hatten TNT als Sprengstoff und besaßen eine
faßähnliche Ummantelung.
Ihr Einsatz war ebenso simpel wie ihr Wirkprinzip. Wurde zum Beispiel mit ASDIC die Tiefe
und Position eines U-Bootes ermittelt, wurden die Zünder auf die entsprechende Tiefe
eingestellt. Die Bomben zündeten bei einem der Tiefe entsprechenden Wasserdruck; durch
die Explosion und den dadurch entstehenden Druckunterschied sollte der Druckkörper des
U-Bootes beschädigt werden.
Durch Katapulte wurden die Salven schließlich von Bord geschleudert. Alles weiter
funktionierte hauptsächlich nach dem Prinzip: Je mehr man hineinwirft, destso
höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffers. Denn trotz der nervenzerfetzenden
Explosionen war die Zerstörungskraft der Wasserbomben nicht sehr hoch; um den
Druckkörper kritisch beschädigen zu können mußten die Bomben bis auf
wenige Meter nah herangebracht werden.
Eine der effektivsten Taktiken war es, drei Zerstörer in einer Linie nebeneinander
fahren zu lassen, so daß das U-Boot bei einem Ausweichmanöver in die Salve des
nächsten Zerstörers hineinfuhr.
Hedgehog
Der sogenannte "Hedgehog" besteht aus 24 kleinen Projektilen, die in
Vorwärtsrichtung vom Zerstörer katapultiert wurden. Im Gegensatz zu Wasserbomben
explodierten die Projektile erst bei dem Aufprall auf das U-Boot, was schwere Schäden
hervorrief und somit oft schon beim ersten Treffer das Ende für Boot und Besatzung
bedeuteten.
Einer der Hauptvorteile des "Hedgehog" war, daß die Besatzung des
angreifenden Schiffes die Position des U-Bootes weiterhin mit Hilfe des ASDIC feststellen
konnte.
Bericht über die 5. Feindfahrt von U-618
Kameraden... damals wie heute!
Von Kurt Baberg, Kommandant von U-618, U-30 und U-827
Ende Dezember 1943 befindet sich U-618 ca.10-15 Seemeilen von der portugiesischen Küste
entfernt und fährt in nordöstlicher Richtung. Es ist stockdunkle Nacht und es
herrscht mittlerer Seegang aus Nordwest, die auf den Turmplattformen aufgestellten
Maschinenwaffen sind besetzt. Mit alliierten Flugzeugen muß in diesen Gewässern
rund um die Uhr gerechnet werden. Das Boot blieb in dieser Nacht unbehelligt, bei
dieselelektrischer Fahrt, d.h. einer der beiden Diesel ist auf Ladung
geschaltet,während der zweite Motor das Boot im Verein mit der elektrisch betriebenen
Schraube des Ladediesels mit einer Geschwindigkeit von 12 Seemeilen in der Stunde seinem
Ziel näher bringt. In der Morgendämmerung, etwa eine Stunde davor ist mit der
Volladung der Batterien zu rechnen.Um 4.00 Uhr ist die Morgenwache aufgezogen, gegen 5.00
Uhr wollen wir dann wieder rechtzeitig auf Tiefe gehen, um unseren Rückmarsch nach St.
Nazaire während der hellen Tageszeit unter Wasser fortzusetzen.
U-618 gehörte zu einer Gruppe von fünf U-Booten die kurze Zeit nach ihrem
auslaufen den Funkbefehl erhielten, durch die Enge von Gibraltar in das Mittelmeer
einzudringen. Dies gelang nur zwei Booten U-421 u. U-466, zwei weitere Boote wurden
versenkt.
U-618 wurde 30 Seemeilen westlich Gibraltar von einem Flugzeug gebombt und unter Wasser
gedrückt.Anschließend herbeigerufene Zerstörer überschütteten das
Boot 42 Stunden mit Wasserbombenserien, es gab zahlreiche Ausfälle und
Wassereinbrüche im Bereich der E-Maschinen und in der Zentrale, wo das eingedrungene
Wasser bis über die Flurplatten stand und bei starker Achterlastigkeit sogar bis dicht
unterhalb des achteren Kugelschotts. Starke Klappergeräusche außenbords ab
mittlerer Fahrstufe der E-Maschinen ließen darauf schließen, daß auch an
Oberdeck und der Bootsverkleidung einiges zu Bruch gegangen war. Als U-618 dann - nachdem
wir zwei Stunden keine Schraubengeräusche mehr wahrgenommen hatten- zum Auftauchen
gezwungen war, weil sowohl der Batteriestrom als auch die Druckluft so sehr aufgebraucht
waren, daß das Boot damit gerade noch einmal an die Oberfläche gebracht werden
konnte hatten wir bereits über 30 Stunden durch Kalipatronen geatmet, und vor dem
Anblasen gab der Kmdt. vorsoglich den Befehl: "Klarmachen zum Aussteigen."
Es mußte damit gerechnet werden das uns an der Wasseroberfläche schon die
feindlichen Zerströrer sehnsüchtig erwarteten. Das Boot durchbrach die
Wasseroberfläche blind, denn beide Sehrohre waren ausgefallen. Der Kommandant kletterte
als erster auf den Turm, seine Überraschung war groß, bei sonnenklarem Wetter war
weit und breit kein Flugzeug zu sehen, geschweige denn Zerstörer. Es erfolgte nicht der
Befehl "Alle Mann aus dem Boot!" sondern "Ausblasen mit Diesel, Wache auf die
Brücke. Kurs 270 Grad,beide Maschinen Große Fahrt voraus!" Es galt die
Schäden festzustellen, das Ergebniss war niederschmetternd ,das Boot war nicht mehr
Einsatzfähig. Das Boot mußte den Rückmarsch antreten, hier nun die
schwerwiegensten Schäden:
Beide Sehrohre waren voll Wasser, das hieß das Boot war unter Wasser blind. Die
Funkanlage war sendeseitig ausgefallen und nicht mehr reparierbar. Das Schlimmste sollte
noch folgen, nämlich das Boot war nur noch tauchklar bis 20 Meter.
Nach Einbruch der Nacht gingen wir auf Nordostkurs direkt auf die Küste von Portugal
zu, um uns gegebenenfalls bei Tageslicht falls erforderlich im flachen Wasser auf Grund
legen zu können. Mehr konnten wir unseren Batterien nicht mehr zumuten,denn die
Gesamtkapazität war stark verringert. Einige der Zellen waren gerissen und mußten
überbrückt werden. Der Funkempfänger war heil geblieben,so daß wir
wenigstens die Möglichkeit hatten, den Funkverkehr der U-Boot-Leitstelle mithören
zu können. Wir wurden aufgerufen unseren Standtort zu melden,wir konnten nicht
antworten, ebenso konnten wir nicht mitteilen das wir schwer beschädigt den
Rückmarsch angetreten hatten. Nach zwei weiteren Tagen erreichte U-618 mit viel
Glück und von Feindflugzeugen unbehelligt Cap Finisterre.
Wir schleichen mit 2 Seemeilen über Grund auf der Tiefe von 20 Meter über Kiel
dahin, am technischen Zustand des Bootes hatte sich nicht geändert. Es war der 28
Dezember 1943 an diesem Tag war etwas anders, wir vernahmen in der Ferne ein Grummeln, es
wurde als Geschützdonner angesprochen. Es kam aus nordwestlicher Richtung , d.h. aus
dem offenen Atlantik und wir konnten uns die Ursache nicht erklären.Die Lösung
erhielten wir am Abend, als wir erste Funksprüche aufgenommen hatten:
"Deutsche Seestreitkräfte im Gefecht mit englischen Kreuzern" so lautete der
Funkspruch. Alle Boote die die Position Quadrat X-Y-Z innerhalb von 24 stunden erreichen
können, sollen versuchen,im Wasser schwimmende Überlebende an Bord zu
nehmen.
Nach Überprüfung unseres Standtortes waren wir in der Lage den genannten Punkt mit
Höchstfahrt und Kursänderung zu erreichen. Aber bei dem Zustand unseres Bootes?
Doch draußen kämpften jetzt Kameraden im Wasser um ihr Überleben. Da die
Aufforderung des BDU funkseitig ohne Antwort blieb, mußten wir annehmen das einzige
Boot in der Nähe zu sein, das rechtzeitig zur Versenkungsstelle gelangen konnte. Das
gab den Ausschlag mit Höchstfahrt auf den neuen Kurs 350 Grad zu gehen,nachdem auch die
Männer von U-618 sich der Meinung ihres Kommandant anschlossen. Am 29.12.1943 ereichten
wir die Versenkungsstelle,abermals völlig unbehelligt von Flugzeugen und
Seestreitkräften.
Aufgrund eines an gesichteten Feindflugzeugs drehten wir auf 300 Grad da wir annahmen
daß das Flugzeug über der Versenkungsstelle kreise, wir verließen einige
Zeit verstreichen bevor wir uns blind an die Oberfläche wagen konnten (Beide Sehrohre
waren ja abgesoffen). Wir sahen Wrackteile und nur Tote in ihren Schwimmwesten dahintreiben.
Dann sahen wir ein Floß mit 16 Seeleuten, wir nahmen Sie an Bord. Die Sicht war sehr
gut und wir konnten rechtzeitig vor weiteren Flugzeugen unter Wasser verschwinden. Hierdurch
verloren wir wertvolle Zeit zur Rettung weiterer Überlebender, und erst einen Tag
später am 30.12.1943 konnten wir nochmals 5 Seeleute bergen, sie trieben in einen halb
vollgeschlagenen V-Boot es war höchste Zeit geworden.
Dann fanden wir nur noch Tote vor, mit 21 Überlebenden von Z 27 traten wir den
Rückmarsch nach Frankreich an. Da wir aufgrund unseres Schadens an der Funkanlage nicht
in der Lage waren einen Funkspruch abzusetzen, um Einlaufgeleit nach St.Nazaire zu erhalten,
steuerten wir einfach den Aufnahmepunkt für Lorient an.
Wie wir dem Funkverkehr entnehmen konnten sollte am 5.01.1944 ein Einlaufgeleit für ein
anderes Boot bereitgestellt werden,
wir warteten zwei Stunden am Ansteuerungspunkt, das andere Boot kam
nicht. Der dort wartende Sperrbrecher brachte uns heil nach Lorient, wo man allerdings nicht
zum Empfang für und bereit stand, da man uns ja schon abgeschrieben hatte. Die 21
Kameraden von Z 27 die wir gerettet hatten, waren damals froh nicht nur heil aus dem Wasser
geholt worden zu sein, sondern auch darüber daß sie die Fahrt mit einem U-Boot
heil überstanden hatten. Wir U-Bootfahrer konnten unsere Kameraden sehr gut verstehen,
hatten wir doch damals die große Sorge mit unserem überfüllten und schwer
beschädigten Boot unversehrt nach Hause zu kommen.
Seit 1980 treffen sich nun in jährlicher Folge die heute noch lebenden ehemaligen
Besatzungsmitglieder von U-618 und mit dabei sind auch immer die Kameraden von Z 27. Der
Kommandant erhielt 1987 eine Fotomontage von seiner Besatzung und den Findelkindern von Z 27
die folgende Überschrift trägt:
WER NICHT MIT UNS WAR
WIRD NIE VERSTEHEN
WAS UNS VERBINDET
Kameraden von U-618 und Z 27
[video]
Dieser Text wurde entnommen von: "U-Boot - Die Geschichte der dt. WK-II
U-Boote".
Das Copyright liegt bei den Verfassern des Textes, Kurt Baberg und Hartmut Günther.
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