Kritiken

[Videocover "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" - 451 Video]

Der effektvoll inszenierte Gesellschafts-Thriller bot, ebenso wie der zu Grunde liegende Bestseller von Heinrich Böll, in der hitzigen Terrorismus-Debatte der 70er-Jahre reichlich Diskussionsstoff und kann heute, vielleicht mehr denn je, Anstoß zur Reflexion über das Verhältnis von Staat, Presse und Individuum liefer.


[www.3sat.de]

Schlöndorffs effektvolle Verfilmung der politisch brisanten Erzählung von Heinrich Böll attackiert wie die literarische Vorlage vehement die menschenverachtenden Machenschaften eines verantwortunglosen Sensations-Journalismus. Angela Winkler erhielt für ihre überzeugende Darstellung der Titelfigur ein Filmband in Gold; ein weiterer Bundesfilmpreis ging an Kameramann Jost Vacano. Neben Angela Winkler in der Titelrolle sind mit Mario Adorf, Heinz Bennent und Jürgen Prochnow weitere namhafte deutsche Schauspieler zu sehen.


[www.medienheft.ch]

Fabienne Benoit:
03.09.2002

Bölls Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" lädt ein, aktuelle Medienereignisse kritisch zu reflektieren. Bei der Lektüre beeindruckt, wie schnell man sich in die Lage der von einer Medienkampagne verfolgten Protagonistin hineinversetzt und beginnt, das schlicht "ZEITUNG" genannte Boulevard-Blatt zu verabscheuen. Dank der Sprachfinesse des Autors wirkt die Erzählung über weite Strecken realistisch, wobei aber auch der Humor nicht fehlt. So schreibt Böll im Vorwort: "Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der 'Bild'-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich."


[www.dvdtalk.com]

Glenn Erickson:
18.03.2003

In Touch of Evil, Charlton Heston's character says that a policeman's work is only easy in a police state, and Katharina faces off against police and newsmen who act like gangsters. Police chief Mario Adorf threatens and cajoles her, insults her dignity and besmirches her virtue, all to wrest information from the unbelieving but strong Ms. Blum. Her travails are documented in a straightforward narrative; she's guilty only of desiring to live without having to betray those she loves.

It doesn't do her much good. A wealthy or influential person might have resources to cope with the press and the cops, but Blum can do nothing when they elicit cheap gossip about her from her ex-husband and neighbor. When he doesn't hear what he wants, reporter Toetges just makes it up, barging into Katharina's mother's intensive care room, frightening her with accusations about her daughter she doesn't understand.
The most shocking moment is early on, when the Police Chief is transporting Katharina, and dozens of invited photographers show up to photograph her. In order to get a properly suspicious-looking photo, the cops jerk her head and pull her hair. When she struggles, the pictures taken make her look like a desperate criminal.

I saw this sort of thing happen right here in LA in the middle 1980s. Nancy Reagan visited Los Angeles, and our police chief Darryl Gates took her on a drug raid for a publicity photo op. On televsion's KTLA channel 5, we saw a Tank break down the door of a South Central LA house, without warning. The cops rush in and arrest everyone - just a family of terrified children, and their mother. No drugs, no guns, no criminals were found. But the news showed the chief escorting the First Lady through the house, past the cowering residents, where she made some inane remark about 'How these people live' and said something about 'Say no to Drugs'. It was shocking - we just had to take the Chief's word that there was some reason to attack that particular house. Think of it - denounce your neighbor and delight while his home is wrecked, his possessions stolen, and his Honor thrown to the dogs.

Expertly directed and acted, The Lost Honor of Katharina Blum is a gauntlet of a movie that reportedly put its makers on the same 'abetting terrorists' list as people like the fictional Ms. Blum. Angela Winkler is amazingly good in the part, just naive enough to be sympathetic, and tough enough not to collapse under the pressure. It's a harrowing ordeal that coincides with the death of her mother, a loss that crushes her, but also leaves her free to defend her 'honor' the best way she knows how.


[www.ciao.com]

Berkas Urteil zu "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"
08.06.2003

Ich finde diese Geschichte ganz interessant, nicht hauptsächlich als Geschichte, sondern als Kritik der Boulevardpresse, wie Heinrich Böll beabsichtigt hat. Mit diesem Buch behauptet Böll, dass die Methoden der Boulevardpresse selbst die Fähigkeit haben, ein Verbrechen auszulösen.

Katharina Blum ist eine 27-jährige getrennte Haushälterin, schlank und hübsch, mit braunen Haaren. Sie arbeitet im Haushalt eines Anwalts Dr. Blorna und seine Frau und leitet der Haushalt mit einer sehr ruhigen, freundlichen und planvollen Art. Durch ihre Ankunft bei den Blornas vor vier Jahren sind die Unkosten des Haushalts erheblich gesunken. Man erhält den Eindruck, dass sie immer gut gekleidet ist, weil die Nachbarn sie für eine Chefsekretärin oder eine Abteilungsleiterin halten. Sie ist in der Gegend mit der Spitzname "die Nonne" bekannt, weil sie die Zudringlichkeiten von Männern stark vermeidet. Trotzdem weisen die Nachbarn darauf, dass sie regelmäßig "Herrenbesuche" bekommt.
Katharina ist offensichtlich sehr hilfsbereit. Als Beispiel, erfährt man, dass sie die Ehepaar Hiepertz, für die sie auch gelegentlich arbeitet, zum Bahnhof fährt, sucht mit Schwierigkeiten einen Parkplatz dort aus und begleitet das Paar zum Gleis, während sie ihr Gepäck trägt. Zusätzlich überweist sie ihrer Mutter DM 150,00 monatlich, gibt ihren Bruder ab und zu kleinen Summen und lässt das Grab ihres Vaters pflegen.

Bei einer Faschingsfeier lernt sie den Mann Götten kennen, hat keine Ahnung, dass er Verbrecher ist. Er geht mir ihr später zurück zu ihrer Wohnung. In den früheren Morgenstunden hilft sie ihm, ihre Wohnung zu verlassen. Als sie von der Polizei am nächsten Tag vernommen wird, hat sie noch kein Verbrechen ausgeführt (außer dem milden Verbrechen, einem Verbrecher zu helfen). Ein paar Tage später schießt sie einen Journalisten in ihrer Wohnung.

Böll möchte zeigen, dass sie zu diesem Verbrechen von der Boulevardpresse getrieben wird. Die Boulevardpresse hat die Geschichte mit dem Mann Götten aufgenommen, übertrieben und den Stolz von Katharina sehr verletzt, sowie alle Art bösen Geschichten über ihre Familie geschrieben. Gerade durch diese Verleumdung, und das schlechte Licht, das die Presse auf den Charakteren von Katharina und ihre Familie geworfen hat, wird Katharina getrieben, eine drastische Rache an einem Journalisten derselben Zeitung zu üben, für die sie auch später keine Reue gefunden hat. In der Erzählung hat Böll wiederholt ausdrücklich darauf hingewiesen, was eigentlich der Fall war und was von dieser Boulevardzeitung berichtet wurde. Selbst wenn jemand was Gutes über Katharina berichtet hat, hat die Zeitung die Aussage als was Böses berichtet. In dieser Weise zeigt Böll, wie groß der Stress auf Katharina war, und wie viel diese Boulevardzeitung Katharina verletzt hat. Mit jedem neuen falschen Bericht der Zeitung aufeinander folgenden Tagen werden die Reaktionen von Katharina immer mehr unlogisch, so dass man klar sehen konnte, wie groß die Verletzung war. Zwar gibt Böll keinen Hinweis, die Anwendung von Gewalt rechtzufertigen, aber er lässt erkennen, dass die falschen Berichte der Boulevardpresse zum Verbrechen erheblich beigetragen haben, weil Katharina normalerweise eine sehr nette Dame war.

Ich mag den Stil des Buchs nicht besonders. Ich finde es unliterarisch und es stört ein bisschen. Trotzdem muss ich sagen, dass der Inhalt des Buchs ganz interessant ist, und dass es mindestens teilweise stimmt, dass eine Reihe falscher Meldungen durch die Boulevardpresse dazu beitragen könnte, ein Mensch geistig zu stören und daher endlich auch verursachen, dass so ein gestörter Mensch ein Verbrechen begehen würde, das sonst wahrscheinlich nicht passieren würde.


[www.jp41.dial.pipex.com]

The Rev:
29.01.2001

One of the things about the European avant-garde literature movement in the middle of the last century that was most influential was the inversion technique. Most commonly used with mysteries, the authors would expose pieces of the mystery commonly left until the end of most novels, and then extract the mystery itself from things normally given early on in the story. Heinrich Boll was one of the best at this game, and The Lost Honor of Katharina Blum is his best-known work of this sort.

The book opens with Blum walking into a police station to confess to murdering a journalist. (Okay, in 2001 this may seem like a reason to get a medal, but remember, this was 1974. And I'm guessing the timing wasn't unintentional.) The book, told in journalist fashion, attempts to reconstruct the events of the four days previous to the murder and uncover Blum's motive in killing the man. This is commonplace in mysteries now, to an extent (it's the basis of well over half the episodes in eleven years of Law and Order, for example), but previous to the seventies, the motive was usually obvious from page one. This was groundbreaking stuff at the time.

Boell complicates matters for the reader by using the style of the murdered character in the narrative; if the subtext of the whole story is that journalists are in the main nasty beasts who distort the truth in order to sell papers, then how much of the journalism we're given in these pages is actually worthwhile? The reader is not only left to draw his own conclusions, but is forced to. That's beautiful stuff.

This is a book that stays with you after it's finished, and gets even better upon reflection. Rightly considered one of the most influential works in twentieth-century literature.


[Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1975). Metamorphosen einer Frau.-Tilo Wydra-1998]

(Text gefunden bei "www.erft.de/schulen/abtei-gym" (Peter Dörp, 1999)

"Katharina Blum ist keine politische Person, sie ist keine Anarchistin, sie ist ein sehr braves, tüchtiges Mädchen, das voll, ganz voll im Wirtschaftswunderdenken verankert ist. Sie ist also eine tüchtige Konformistin - ob sympathisch oder nicht, das ist mir gleichgültig."

Heinrich Bölls 1977 geäußerte Skizzierung seiner Frauenfigur findet sich in dieser Form nicht in Schlöndorffs/von Trottas Film wieder, denn die filmische Katharina ist eine dem Zuschauer rasch sympathische Frau, die sukzessive ihre konformistischen Lebensinhalte über Bord wirft. Politisch ist sie nicht, ebensowenig wie Ludwig Götten, jener an ihr vorbeirauschende Märchenprinz, den sie zumindest für eine einzige Nacht des Glücks festhalten kann, ein politischer Mensch oder gar ein Anarchist ist. Katharinas politisches Bewußtsein erwacht erst durch die schäbige, demütigende Behandlung, die sie urplötzlich von allen Seiten erfährt. Doch ist es eine sehr schmerzliche, entwürdigte und entehrte Bewußtwerdung, die sie durchleben muß. Der Motor dieses Prozesses sind die schmierigschlüpfrigen Mechanismen der Sensationspresse, die sie geradezu entindividualisiert und vampiresk aussaugt, bis kein Saft mehr für die nächste Schlagzeile übrig ist. Tötges, der rasende Reporter, von Dieter Laser widerlich gut gespielt, ist der verlängerte Arm dieses kafkaesken Machtinstrumentariums, das Katharina Blum zur unschuldig Schuldigen degradiert, sie zur grundlos verfolgten Figur ä la Hitchcock werden läßt.

Die zweite Instanz, die Katharina letztendlich auf dem Gewissen hat, ist der Polizeiapparat mit seinen zermalmenden Mühlen; Beizmenne ist ihr jovial-brutaler Handlanger, und Mario Adorf verleiht der Figur den doppelten Boden zwischen vorgetäuschtem kölschen Schulterklopfen und opportunistischem Beamtentum ein. Um die Wahrheit scheint es nur sekundär zu gehen, um menschliche Belange ohnehin nicht, grob verfälschte "Fakten" sind es, die zählen. Das supprimierte menschliche Moment ist es, das Katharina mehr und mehr zur Gegenwehr, zur Re-Aktion treibt. Auf Gewalt reagiert sie zuletzt mit Gegengewalt. Diese Entwicklung fängt schleichend an, in subtilen, einfühlsam gezeichneten Dialogen, in denen sie als Mittäterin festgenagelt werden soll, etwa im ersten Verhör (hervorzuheben ist hier auch die Kameraarbeit von Jost Vacano, der gerade im Wechsel zwischen Nah- und Großaufnahmen der Winkler und nüchtern gehaltenen Halbtotalen, die ihre Umgebung zeigen, eine psychologische Visualität schafft und zwischenmenschliche Kommunikation oftmals über Blicke - definiert):

Beizmenne: Die Zudringlichkeiten von Götten haben Sie nicht gestört?
Katharina: Ludwig war nicht zudringlich - er war zärtlich.
Beizmenne: Das kommt aufs selbe raus.
Katharina: Nein, eben nicht! Zudringlichkeit ist eine einseitige Handlung - und Zärtlichkeit, das ist etwas ganz anderes - das geht von beiden aus.
Beizmenne: Das interessiert doch keinen Menschen.

Die krude Entmenschlichung, die anmaßende Aberkennung von Katharinas Ehrgefühl, ihrem Stolz und ihrer Würde, also die vollkommene gesellschaftliche und seelische Demontierung ihrer Person, das spiegelt sich vor allem in Angela Winklers Gesicht seismographisch wider: Es ist das Gesicht einer zutiefst verletzten Frau, die, oftmals sprachlos, aufbäumend aufbegehrt und zu guter Letzt, als sie selbst zur Mörderin wird, nur kurz zuckt, als sie mehrmals abdrückt. Angela Winkler, die durch ihre zarte Physiognomie schon fragil erscheint, vermag es, in ihren Reaktionen die Auswirkungen des Krankheitsbildes einer ganzen Gesellschaft auf das Individuum vorzuführen. Von der etwas weltfremd und naiv anmutenden Haushälterin, deren Attraktivität in ihrer Natürlichkeit liegt, die zudem von einigen ob ihrer fehlenden Männerbekanntschaften auch als "Nonne" tituliert wird, mutiert sie quasi zur selbstbestimmenden, modernen Frau, die der Gerechtigkeit und ihres verletzten Ehrgefühls wegen einen Menschen tötet und sich hierdurch ihre Würde, ihr von schwarzen Schlagzeilen vergewaltigtes Ich, dessen sie beraubt wurde, wiederbeschafft. Indem sie tötet, wird sie frei, auch wenn sie hernach ins Gefängnis kommt - hier ist sich Katharina Blum am nächsten. Als der korrupte Schmierenreporter und Porschefahrer Tötges in ihre Wohnung kommt und mit einem Interview die geldverheißende Story fortsetzen will, da verstreut er die Hundert-Mark-Scheine nur so auf dem Boden, während Katharina stumm, bewegungslos und ohne eine Miene zu verziehen auf einem Stuhl sitzt, verloren in der eigenen Wohnung.

Tötges: "Siehste, Blümelein, du bist berühmt geworden ... Warte nur ab, du kannst mit deinem Namen noch viel Geld machen, in der Story ist noch viel drin. Nur müssen wir jetzt gleich etwas nachschießen, ... immer nachschießen, Mädchen, sonst vergessen die Leute dich ... Ich respektiere dich, sehr ... Ich schlage vor, daß wir jetzt erst mal ein bißchen bumsen."

Daraufhin schießt Katharina Blum nach, gleich viermal. Die Worte, mit denen sie sich eine Zeitlang aufrecht verteidigte, sie sind ihr in der Ohnmacht des latenten Schreckens verlorengegangen - und auch die Tränen. Auch Heinrich Böll schoß gewissermaßen zurück, wenngleich auf seine Weise, in literarischer Form. Als er am 10. Januar 1972 in einem polemischen Spiegel-Artikel ("Ulrike Meinhof muß damit rechnen, s ich einer totalen Gnadenlosigkeit ausgeliefert zu sehen") auf den Bericht der BILD-Zeitung reagiert, die am 23. Dezember 1971 über einen Bankraub in Kaiserslautern, bei dem ein Polizist erschossen wurde, mit der Schlagzeile "Baader-Meinhof-Bande mordet weiter" daherkommt, da vergleicht ihn Bild mit Goebbels und dem SED-Agitator Karl-Eduard von Schnitzler, und Quick schreibt: "Die Bölls sind gefährlicher als Baader-Meinhof." Die entsprechend rechte Presse betreibt fortan eine hetzerische Kampagne gegen den Autor, vermutet gar Verbindungen zwischen Böll und Baader-Meinhof, und am Tag der Festnahme Baaders im Juni 1972 wird Bölls Landhaus in der Eifel von der Polizei umstellt, die nach weiteren Terroristen fahndet. Bölls literarische Antwort, seine Erzählung Die verlorene Ehre der Katharina Blum, erscheint just einen Monat vor Eröffnung des Prozesses gegen Baader-Meinhof.

Daß auch Volker Schlöndorff selbst zu spüren bekommt, wie es ist, nonkonformistisch, zumal im öffentlichen Fokus stehend, zu handeln ..., ist die unerquickliche Medaillenseite der überaus erfolgreichen KATHARINA BLUM-Verfilmung.

Meinungen

[Videocover "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" - 451 Video]

n/a, DIE ZEIT
"Dies ist die Geschichte einer Empörung. Ein sanfter Mensch schlägt um sich"

n/a, LE MONDE, Paris
"Böll untersucht die gefährlichste Krankheit unserer Zeit:
Gewalt - wie sie entsteht und wohin sie führen kann."


[http://homepages.compuserve.de/WunderlichDieter/Schlondorff_Blum.htm#com]

Kommentar Dieter Wunderlich:
Hervorragende Verfilmung von Heinrich Bölls ergreifender Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Die Hauptdarstellerin Angela Winkler und der Kameramann Jost Vacano wurden zu Recht mit Bundesfilmpreisen ausgezeichnet.


[www.amazon.com]

Sarah Steinberg (New England, USA):
17.05.2003

What a transfer! I am really enjoying this DVD, and I highly recommend it. An example of 1970s New German Cinema, that still holds up today. Angela Winkler's silent and steady performance is so good it will rattle your bones!


Michael R. Mathena (Parma Heights, OH USA):
08.05.2003

This is one of a handful of German productions of the 1970s critically acclaimed by world cinema. "Die verlorene Ehre der Katerina Blum" tells of the seemingly innocent love affair of a young woman with a man who turns out to be a fugitive bank robber. Twisting and turning the story to make it more "readable" a tabloid reporter shamelessly destroys the woman's reputation, even leading to her arrest as an "accomplice" to the crimes committed by her "boyfriend".
The film shows in detail how the situation impacts many people, including Katerina's employers, neighbors, family memebers. All speak highly of her, yet the newspapers always manage to print distorted facts, embellishments and outright lies. The ending, though unexpected and shocking, will satisfy the viewer, who by now completely empathises with the title character who had been "railroaded" by the press for no other purpose than to sell more papers. A five star classic!


Robin E. Simmons (Desert Hot Springs, CA USA):
17.04.2003

Although first released in 1975, "THE LOST HONOR OF KATHARINA BLUM" (Criterion) grows more relevant every day. Adapted from a political parable by Nobel Prize for literature winner Heinrich Boll (1917-1985), The Lost Honor Honor of Katharina Blum is a searing examination of the power of the Press and the State to persecute.
On the morning after a one-night stand, the police burst into Blum's apartment looking for her lover, an alleged terrorist. He is gone and Blum is arrested for aiding and hiding a fugitive. The media focus, the ruthless interrogation by the police and the greed driven feeding frenzy of the tabloid press turns Blum's life upside down. Angela Winkler gives a bold and compassionate performance as the put-upon Katharina Blum who finally explodes in defense of her own sanity. This great film, tense and meaningful, is laced with dark humor.
Extras include a new video interview with directors Volker Schlondorff and Margarethe von Trotta and master cinematographer Jost Vacano. Also, excerpts from a 1977 documentary on German author and activist Boll. Highly recommended.


n/a (Potts Point, NSW Australia):
12.04.2001

German director Volker Schlondorff's adaptation of the novel by Heinrich Boll is a terrifying indictment of the perversion of "freedom of the press". Although all Katharina Blum appears to be guilty of is picking up a man from a party, that one night causes her notoriety when it turns out the man is an army deserter and a thief. It is assumed Katharina is suspect by association, and her life is scrutinised by the police and the "gutter" press, every nuance projected with ulterior motive. The police here are as much to blame for Katharina's nightmare, since they feed the press the details of her life and the press subsequently interpret them to present her in the most damaging way. The press' justification for humiliating her is that the public has a right to know, but whose life doesn't feature things to be misconstrued, or aspects that are so private that they cannot be explained? The point that the newspaper publishing articles about her is considered "gutter" doesn't alter the potency of the effect it has. The reactions of the public to Katharina demonstrates our willingness to believe the worst about celebrity, and the vicious food cycle of press and it's readership. Katharina's employer tells her that no one takes the paper seriously but she replies that everyone she knows reads it. The horror of this tale is the way Katharina eventually acts to restore her lost sense of honour, which ironically makes her a tragic figure, her story evidence of the cruelty of fate. Schlondorff undoubedly knows that this material is gothic enough without needing to highten it further with effects, and he presents it simply, with discrete almost inperceptible music. As Katharina, Angela Winkler has the ordinary look of her mousy housemaid, but also the dark eyes of someone with hidden "


[http://www.juliannanelson.com]

Student#1:

I am glad you picked this author, I really enjoyed his book. And about the names, I think it is important to note that the word Goetten refers to God. The actual German word for God is Gott, and the word goetten could be an adjective meaning godly. Also, Blum would refer to flowers or an actual bloom. Blum means flower or bloom. To me, this books falls in line with so many other works of German Literature from the later half of this century. It goes within a genre called "Vergangenheitsbewältigung", literally translated that means coping with the past. This genre primarily deals with the question: how do I live with the fact that either I or a parent-grandparent was a Nazi? With Orals, I have only had a chance to read it once and have not yet had the opportunity to find any critical essays, but I hope I will get some time to re-read the book and find some outside sources.

However, I can already see the Gotten character as a Hitler image and Blum as a representation of the German people. She never can give a practical reason for her devotion to him; it is as if he has some magical trance on her. Also, Toetges seems to be a Russian or even American symbol. Someone that slanders the truth about Germany to make an already bad situation seem worse than it really was. Totges also treats Blum like she is a prostitute. After the war, many Russian and American troops remained in Germany as "peace keepers." And as wars usually go, these soldiers basically made prostitutes out of the German women. So you can imagine how hard it must have been for Boell and other young men like him to watch the very same soldiers they spent years fighting against now make his fellow country-women into prostitutes.

And I forgot, tot in German means death, so Toetges would be another name in this book with a deeper meaning. The idea that Hitler was some sort of an evil god who entranced Germany is a very popular idea in "Vergangenheitsbewältigung" Literature. Although this Evil-Hitler, Innocent-Germany image is prevalent throughout this genre, it is considered on the surface as a cop-out. You cannot blame the death of millions of innocent people on just one man. The trick to this genre is finding out what the author is really saying about the nazis, or what was the real reason they were a horrible institution. Of course this is just one way to look at the book. I think it deals mostly with all the crazy things going on in Germany during the time it was written.


Student#2:

Within this novel, the journalistic style isn't effective. I found that the narrator, was not helpful in telling the story, and that the book would have flowed better had there been no outside narrator and the story just happened. After reading the background information, I understand better, why Boell chose to use the style that he did, but I think that the story could have been just as effective with a third person omniscient narrator. I think that the journalistic style and narrator took away from the events within the story and made it messy (for lack of better word). There were many moments that I would have preferred to have read the story and made my own assumptions. Another thing I found difficult to read was when the narrator would clarify that something was said and it is accurate because it was written down. That was established at the beginning of the novel, and I think that it hindered me from becoming truly involved within the story.


Student#3:

The Lost Honor of Katharina Blum was written in an interesting format, though a little confusing at times. I wondered who the narrator was, because at times I got the feeling that he or she was not always objective, despite the tone. The form distances the reader from really knowing the characters, with the possible exception of the very last statement which was supposedly taken verbatim from Blum herself. It was frustrating to not know more about Gotten and his true feelings about Blum. I didn't know whether to cheer her for her devotion, or chide her for naivete. I found myself not completely sympathizing with any of the characters, which I guess was the main motive in choosing a journalistic form. The use of that form is ironic, given that the entire book mourns biased reporting tactics. Overall, the book was an interesting experiment in form and genre, but the story got a little complicated and ended somewhat abruptly.

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