Ausblick: Chiffriermaschinen


Schon im 15. Jahrhundert entwickelte der Italiener Leon Alberti die Chiffrierscheibe, die somit das erste kryptographische Gerät darstellt:

Die Chiffrierscheibe besteht aus einer größeren und einer etwas kleineren Scheibe, auf deren Rändern das Alphabet kreisförmig angeordnet ist. Diese beiden Scheiben lassen sich gegeneinander drehen.
Somit lässt sich die Chiffrierscheibe leicht für monoalphabetische Verschlüsselung einsetzten. Wenn man zum Beispiel eine monoalphabetische Verschlüsselung mit einer Verschiebung von 3 anwenden möchte, dreht man das äußere 'A' über das innere 'D'. Somit wird also das 'A' mit dem 'D' verschlüsselt und die weiteren äußeren Buchstaben entsprechend ihrem Gegenüber.

Schon Alberti hatte die Idee, die Einstellungen der Chiffrierscheibe während der Chiffrierung zu verändern. Wählt man beispielsweise das Wort ”NEO” als Schlüssel, so dreht man das äußere 'A' über das innere 'N' und verschlüsselt den ersten Buchstaben. Bevor man den nächsten Buchstaben verschlüsselt, dreht man das äußere 'A' über das innerere 'E'. Nachdem man für den nächsten Buchstaben das 'A' über das 'O' gedreht hatte, beginnt dieser Zyklus für die restlichen zu verschlüsselnden Buchstaben wieder bei der Stellung 'A' / 'N'. Somit hatte Alberti mit der Chiffrierscheibe schon die Vigenère-Verschlüsselung auf mechanisierte Art und Weise realisiert.

Eine etwas komplexere ”elektrische Version” dieser Chiffrierscheibe war im 20. Jahrhundert die Chiffriermaschine Enigma, die ab 1918 von den deutschen Arthur Scherbius und Richard Ritter entwickelt wurde. Mehr zur Enigma wird in den nachfolgenden Beiträgen behandelt werden.


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